WHV Verbandstag 2021

 

Live-Schaltung nach Sierra Leone brachte Abwechslung in den WHV-Verbandstag

Gelungene Premiere beim ersten digitalen Meeting


Es gibt Dinge, die kann man so oder anders sehen, zum Beispiel die Beteiligung der Vereine beim diesjährigen WHV-Verbandstag. Da waren diesmal ein paar Vereine und Stimmen mehr anwesend als in den letzten Jahren (nämlich 29 von 78 Klubs), also eigentlich doch eine erfreuliche Tatsache. Doch WHV-Präsident war nicht wirklich zufrieden: „Wir hatten mit mehr Teilnehmern gerechnet und daher im Vorfeld unsere Zoom-Lizenz temporär für den Verbandstag extra erweitert. Aber möglicherweise sind unsere Mitglieder inzwischen,overzoomed‘.“

 

Dafür aber konnte der Verbands-Chef mit der erstmaligen Durchführung des ersten Online-Meetings sehr zufrieden sein. Die Geschäftsstelle sorgte mit Geschäftsführerin Angelika Abeln, Marcus Küppers (Referent für Sportentwicklung) und Franziska Mlodzian (Jugendreferentin) sowie der entsprechenden Hard- und Software dafür, dass nichts „ruckelte“, sondern alle Tagesordnungspunkte reibungslos abgehandelt werden konnten. „Wir drei waren mit Michael Timm diesmal Gast in den Räumen des LandesSportBundes, wo uns ein sehr stabiles Internet zur Verfügung stand“, so Marcus Küppers.

Unschlagbar schnell war dabei vor allen Dingen das Abstimmungstool „VotesUp“, das der LandesSportBund ebenfalls dem WHV zur Verfügung gestellt hatte. Und das kam mehrfach zum Einsatz, nicht nur beim Antrag von „Interims-Versammlungsleiter“ Manfred Teichelkamp, dem Vorstand Entlastung zu erteilen, der dann auch einstimmig angenommen wurde, sondern auch bei den turnusmäßig anstehenden Wahlen. Hier wurde Markus Rüsing als Vizepräsident Kommunikation bei fünf Gegenstimmen für weitere zwei Jahre gewählt. Noch eindeutiger fielen die Ergebnisse für den ebenfalls wiedergewählten Vizepräsidenten Finanzen, Manfred Rieder, und den neuen Vizepräsident Schiedsrichter, Philipp Hesselmann, aus: Beide bekamen keine einzige Gegenstimme. Der neue Schiedsrichterchef wurde der Versammlung von Amtsvorgänger Wolfgang Bettray vorgeschlagen, der nach zehn Jahren in diesem Amt nicht mehr kandidierte und von Michael Timm mit warmherzigen Dankesworten verabschiedet wurde. Ebenfalls einstimmig wurde das Verbandsschiedsgericht unter der Führung von Rouven Bodenheimer gewählt. Timm: „Es ist für mich ein Zeichen eines immens hohen Vertrauens der westdeutschen Hockeyfamilie in unsere Arbeit sowie unsere Konzepte und Vorschläge, dass es nicht nur bei Wahlen, sondern auch bei der Verabschiedung des Haushaltsplan 2021 und bei den Anträgen des Präsidiums eine überwältigende Zustimmung, meist sogar einstimmig, gab“, so das Fazit von Michael Timm nach der knapp dreistündigen Veranstaltung.

 

So stimmten die Delegierten auch einstimmig dem Antrag des Präsidiums zu, die Gruppen der Landesligen auf je sechs Mannschaften zu begrenzen. Und auch bei einem Antrag auf diverse Änderungen der Satzung – unter anderem ging es darum, hier ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen und auch darum, digitale Verbandstage im „Regelwerk“ zu implementieren. Auch in diesem Punkt gab es keinen Widerspruch.

 

Natürlich war auch das Thema „Corona-Pandemie“ mehrfach präsent, sowohl was die ausgefallene Hallensaison, aber auch die Frage der Fortsetzung des Spielbetriebs betrifft. Allerdings stellte der Versammlungsleiter fest, dass der WHV zumindest finanziell einigermaßen durch die Krise gekommen sei. So fiel der Mitgliederschwund von gerade einmal 2,8% relativ gering aus, wobei übrigens zwölf Vereine ihre Mitgliederzahl sogar um über fünf Prozent steigern konnten. Da der Verband im vergangenen Jahr eine „Corona-Rückstellung“ für 2021 in den Haushaltsplan eingestellt hatte, war es aus Sicht des Präsidiums nicht erforderlich, die Beiträge zu erhöhen. Auch dem Antrag, die bisherigen Beiträge beizubehalten, folgten die Delegierten einstimmig.

 

Erfrischend lebendig ging es trotz Digitalisierung beim „Highlight des Tages“, einer Live-Schaltung nach Sierra Leone, zu, in der Dominique Paul und Tatjana Hoesch über den aktuellen Stand beim Hockey-Spendenprojekt berichteten und Begeisterung vermittelten. Dabei machten sie die enorme Unterstützung nicht nur der WHV-Vereine an sich, sondern auch einzelner Mannschaften deutlich. Anrührend das Beispiel einer Mädchenmannschaft von Rot-Weiß Köln, die ihrem Trainer Geld für ein Geburtstagsgeschenk machte, das dann als Spende für das Projekt zur Verfügung gestellt wurde. Aber auch die enormen Schwierigkeiten, die die beiden in Afrika mit Zollbehörden, Ministerien und diversen Ämtern und Entscheidern haben, brachten die beiden Protagonisten spannend rüber: Wer danach noch glaubt, Deutschland sei das Mutterland der Bürokratie, der wurde hier eines Besseren belehrt. Doch allen Widrigkeiten zum Trotz arbeiten Dominique und Tatjana in des Wortes wahrstem Sinne schon an der nächsten Baustelle, der Errichtung eines Kunstrasenplatzes, wobei der alte, aber noch bespielbare Kunstrasenbelag des THC Münster zum Einsatz kommen soll und auch schon per Schiffstransport unterwegs ist. Allerdings fehlt derzeit noch die Fläche für den Platz. „Es gibt schon unterschiedliche Vorstellungen in Deutschland und Sierra Leone darüber, welche Lage für solch einen Sportplatz infrage kommt“, so Dominique Paul. „Wahnsinn, was die beiden da an Entwicklungsarbeit für unseren Sport leisten und wie die Hockeyfamilie dieses Engagement unterstützt“, gab es ein großes Lob vom WHV-Präsidenten.

 

Kein Verbandstag ohne Ehrungen: Die gab es diesmal auch, aber eben nur virtuell und so müssen die Auszeichnungen für die Torschützenkönigin und den Torschützenkönig der Feld-Regionalliga (Nina Klinge - HC Essen, 19 Tore und Valentin Koch – BTHV, 13 Tore) per Kurier an den Mann beziehungsweise die Frau gebracht werden. Ebenfalls digital geehrt wurden die erfolgreichsten Mannschaften des WHV, bei den Damen war dies das Team des DSD Düsseldorf, die in die 2. Feldbundesliga aufgestiegen sind, bei den Herren gelang dies der Mannschaft des Bonner THV.

 

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus und so war denn auch der Bundestag im Mai und hier besonders die Bundesligareform und die damit erforderliche Satzungsänderung Thema im größten Landesverband des Deutschen Hockey-Bundes. Sowohl der Sprecher der Bundesliga-Vereinsversammlung, Hanns-Peter Windfeder, wie auch die zugeschaltete DHB-Präsidentin Carola Meyer und der DHB-Vizepräsident Bundesligen, Henning Fastrich, erläuterten noch einmal das angestrebte Modell, das nicht auf Konfrontation, sondern auf Kooperation ausgelegt ist. Dabei soll die Bundesliga die BL-Vereine professionell vermarkten und der DHB die Nationalmannschaften. Und auch Dirk Wellen, Präsident der Hockeyliga, betonte den Willen zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit. Alle Beteiligten äußerten sich zuversichtlich, dass das neue Konstrukt diesmal auch mehrheitlich die Zustimmung der Vereine erhalten werde – eine Kostenneutralität für sie vorausgesetzt. Allerdings gab es im Chatroom des Verbandstags auch Kritik daran, dass der Kooperationsvertrag zwischen Liga und DHB bisher noch nicht den Vereinen zugänglich war. Da war dann von der Katze im Sack, die man kaufen solle, die Rede.

„Es kann zwar nur einer Bundeskanzler werden“, stellte Henning Fastrich fest, aber der DHB plant, künftig mit einer Doppelspitze – geschlechtsparitätisch besetzt – zu agieren. Dazu bedarf es einer weiteren Satzungsänderung beim Bundestag. Carola Meyer begründete die Notwendigkeit: „Wir haben uns vor zwei Jahren sehr viel vorgenommen, wobei uns die Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Jetzt sind neben Lösungen für die Fortsetzung des Spielbetriebs viele weitere Baustellen zu bearbeitenden und zwei Führungskräfte bringen sicher auch unterschiedliche Stärken für verschiedene Bereiche mit.“

 

Das Schlusswort hatte natürlich der Verbandspräsident, der sich trotz der guten Premiere des digitalen Verbandstages wünschte, dass man sich im kommenden Jahr wieder gemeinsam in Duisburg und ganz analog trifft und natürlich, dass bald wieder ganz normales Hockeyspielen möglich sein wird.
(hbo)
 

 

 


 

 

Präsidium - Einladung Ordentlicher Verbandstag 2021

 
Samstag, 17. April 2021

Beginn: 10:00 Uhr

Ort: Digital

 

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T A G E S O R D N U N G

  1. Begrüßung
  2. Wahl eines Versammlungsleiters
  3. Ehrungen
  4. Kooperation DHB mit der Hockeyliga
  5. Prüfung der Vollmachten, Feststellung der Stimmen
  6. Berichte des Präsidiums und der Leiter der Ausschüsse
  7. Bericht der Kassenprüfer
  8. Entlastung des Präsidiums
  9. Wahlen der Mitglieder des Präsidiums auf die Dauer von zwei Jahren:
    Vizepräsident Finanzen, Vizepräsident Kommunikation, Vizepräsident Schiedsrichter,
    Vorsitzender des Verbandsschiedsgerichts, zwei vom Vorsitzenden des
    Verbandsschiedsgerichts benannte Beisitzer, darunter den stellvertretenden
    Vorsitzenden und mindestens zwei Ersatzrichter des Verbandschiedsgerichts.
  10. Festsetzung des Verbandsbeitrages und Verabschiedung des Etats
  11. Anträge
  12. Änderungen der Satzung in §§ 3, 13, 15 (neu) und 16 (neu)
  13. DHB-Bundestag (15. Mai 2021, in digitalem Format)
  14. Festsetzung des Tagungsortes für den nächsten Verbandstag
  15. Verschiedenes


Anträge sind bis spätestens zum 20. März 2021 schriftlich an die WHV-Geschäftsstelle zu richten.


Mit freundlichen Grüßen
WESTDEUTSCHER HOCKEY-VERBAND e.V.

Dr. Michael Timm
Präsident

 

 
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