Fotos: HSV-Hockey
Der zweite Sieg, aber diesmal hauchdünn
Deutsches Siegtor zum 4:3 fällt zehn Sekunden vor Ende / Wenig Spiel, viel Kampf
12.07.2014 - Auch das zweite Spiel im Rahmen des Deutsch-Polnischen Jugendwerks in Hamburg-Norderstedt konnten die deutschen A-Jugendlichen gegen die polnischen Junioren gewinnen. Aber im Gegensatz zum 8:1 am Freitag war es am Samstag eine ganz enge Kiste. Der Siegtreffer zum 4:3 fiel zehn Sekunden vor Abpfiff, zur Halbzeit war die DHB-Auswahl noch mit 1:3 in Rückstand gelegen. „Das war heute ein Sieg der charakterlichen Stärke“, fand Bundestrainer André Henning die Aufholjagd bemerkenswert.
Den osteuropäischen Gästen war deutlich anzumerken, dass sie die hohe Vortagsschlappe nicht auf sich sitzen lassen wollten. Sie gingen mit riesigem Engagement in die Partie und überraschten ihren Gegner bereits in der ersten Minute. Ein langer Schlenzball hebelte die deutsche Abwehr aus, am Ende hatte auch Torwart Lars Gärtner keine Chance – 0:1. Und es sollte noch besser kommen für die Gäste. Mit einer feinen Freischlagvariante erhöhten sie nach 19 Minuten auf 0:2.
Deutschland hatte große Schwierigkeiten, irgendeinen Zugriff aufs Spiel zu finden. Auch der erfolgreich abgeschlossene Konter, der nach 24 Minuten durch Johannes Große zum 1:2-Anschluiss führte, brachte keine verlässliche Struktur ins deutsche Spiel. Kurz vor der Pause erhöhte Polen per Strafecke zum verdienten 3:1-Halbzeitstand.
„Unser Abwehrverhalten in der ersten Hälfte war teilweise unterirdisch. Da sind heute manchem von unseren Jungs die Grenzen aufgezeigt worden“, rekapitulierte André Henning den ersten Durchgang. Auch wenn der Bundestrainer mit dem Spiel seiner Schützlinge keineswegs zufrieden sein konnte, so fand er zumindest die Situation „sehr interessant“, wie die Spieler in der zweiten Hälfte wohl reagieren würden. Es wurde in den zweiten 35 Minuten nicht alles besser. So vermisste Henning bis zum Ende spielerische Qualität, doch zumindest brachten Kampf und einfaches, gradliniges Spiel eine gewisse Struktur zurück. Besonders wichtig war am heutigen Tag aber die Strafecke. Mit der Standardsituation kämpfte sich die DHB-Auswahl im Ergebnis zurück. Nach 43 Minuten verkürzte Paul Dösch mit seinem ersten Länderspieltor nach Ecke zum 2:3.
In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse. In den Vordergrund rückte dabei Leopold Harms. Der UHC-Spieler war erst heute Vormittag ins Team nachgerückt, nachdem André Henning den an der Hand verletzten Kei Käppeler (konnte bereits gestern nicht spielen) auf den heimweg schickte. Harms nahm die Gelegenheit wahr und verwandelte die letzten beiden Ecken (63. und 70.) mit satten Schlenzern links oben. Dazwischen lag eine Gelbe Karte gegen die Gäste (64.) sowie ein von Polen verschossener Siebenmeter (66.). Lars Gärtner hatte bereits am Vortag einen Strafstoß gehalten. Heute bewahrte er sein Team vor dem möglichen 3:4 und damit einer Niederlage.
Tore:
0:1 Polen (1.)
0:2 Polen (19.)
1:2 Johannes Große (24.)
1:3 Polen (E, 33.)
---------------------------
2:3 Paul Dösch (E, 43.)
3:3 Leopold Harms (E, 63.)
4:3 Leopold Harms (E, 70.)
E: 4 (3) / 2 (1)
7m: 0 / 1 (0)
Gelb: Polen (64.)
SR: Max Hildebrand, Justus Wawersik
|