Trotz reifster Leistung erste Niederlage
Überlegenes deutsches Team wird zweimal ausgekontert – 1:2
26.04.2018 – Zum Abschluss der Länderspielserie im Rahmen des Deutsch-Französischen Jugendwerks in Ludwigsburg kassierten die deutschen U16-Mädchen ihre erste Niederlage. Am Donnerstag ging die dritte Partie gegen Frankreich unglücklich 1:2 (0:0) verloren, nachdem das erste Spiel 2:2 endete und der zweite Vergleich am Mittwoch einen 3:2-Erfolg der DHB-Auswahl brachte. „Dabei war das heute, vor allem in der zweiten Halbzeit, unsere reifste Leistung“, sah Bundestrainer Jan Henseler einen Widerspruch zwischen Leistung und Ergebnis.
Die erste Halbzeit verlief noch halbwegs ausgeglichen, Deutschland hatte zwar ein leichtes optisches Übergewicht, konnte sich aber noch zu selten richtig in der Hälfte des Gegners festsetzen und besaß außer ersten Ecken auch kaum Torchancen aus dem Spiel heraus. Auch die Französinnen brachten im gegnerischen Kreis nichts Gefährliches zustande.
Mit Beginn der zweiten Hälfte wurde der Druck der deutschen Mannschaft immer stärker. Minutenlang kam der Gegner kaum mehr über die eigene Viertellinie. Das deutsche Pressing zwang die Französinnen zu ungenauem Aufbauspiel, entsprechend häufig gewannen die deutschen Spielerinnen schon weit vorne die Bälle. Was meist fehlte, waren die zwingenden Anschlussaktionen. „Mutiger!“, war von der deutschen Trainerbank wie auch vom Videoturm herab ganz häufig zu hören.
Der Lohn für den Angriffsdruck gab es für die DHB-Auswahl schon nach drei Minuten, als sich in der Mitte eine Lücke im französischen Kreis auftat und Lone Schneider mit einem flachen Rückhandschrubber die Torhüterin überwand. In der Folge lag bei diversen Ecken und Flankenbällen das 2:0 mehrfach in der Luft. Doch die Standardsituation klappte im dritten Spiel lange nicht so gut wie am Vortag.
Nur ganz selten konnte sich Frankreich aus der Umklammerung befreien. Aber wenn, dann brannte es ordentlich in der weit aufgerückten deutschen Abwehr. Unmittelbar vor Ende des dritten Viertels kam es zur Strafecke, die nach fehlerhafter Abwehr in der Wiederholung durch einen präzisen Schrubber ins kurze Ecke zum Ausgleich führte. Gegen das weiterhin offensiv ausgerichtete deutsche Spiel setzte Frankreich fünf Minuten vor Ende noch einen Konter zum 1:2-Endstand.
„Der Sustanzverlust nach drei Spielen an drei Tagen und zahlreichen Trainingseinheiten war spürbar. Diese Intensität sind die Mädchen noch nicht gewohnt“, sah Jan Henseler vor allem bei kraftraubenden langen Läufen am Ende Vorteile für die älteren Französinnen. Trotzdem kam der für den verhinderten U16-Cheftrainer Markku Slawyk die Maßnahme leitende Jan Henseler zu einem positiven Fazit: „Wir haben eine spielerisch gute Entwicklung genommen, unsere Spielidee hier in den Tagen vorangebracht.“
Positiv fand der Bonner auch, dass alle drei Penaltyschießen, die zu Übungszwcken immer noch angeschlossen wurden, gewonnen wurden. Äußerst angetan war Henseler von den äußeren Bedingungen mit Sporthotel direkt an den Hockeyplätzen: „Das ist eine traumhafte Anlage hier. Und die HCL-Leute um den Sportlichen Leiter Daniel Weißer haben uns perfekt unterstützt.“
Nachmittags ging es für beide Delegationen ins kulturelle Programm. Gemeinsam wurde das Schluss Ludwigsburg besichtigt.
Tore:
1:0 Lone Schneider (33.)
1:1 Frankreich (E, 45.)
1:2 Frankreich (55.)
E: 7 (0) / 2 (1)
SR: Helen Unkel, Simon Farber
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