Samstag, 18. August - Samstag, 25. August in Manchester

8. Europameisterschaft der Damen


Halbfinale

England - Deutschland 1:2 (0:2)

Donnerstag, 23.8.2006, - 18:30 in Manchester


Deutsche Damen ziehen ins EM-Finale ein und machen damit Olympia-Qualifikation klar


dha - Auch im Halbfinale der Europameisterschaft blieben die deutschen Hockeydamen in Manchester ungeschlagen. Das Team von Bundestrainer Michael Behrmann bezwang in einer gegen Ende noch sehr engen Partie den Gastgeber England mit 2:1. Die erste Hälfte verlief fast analog zum Spiel der deutschen Herren am Mittwochabend gegen England. Ein frühes Tor von Anke Kühn (12.) und ein spätes von Maike Stöckel brachten eine verdiente 2:0-Halbzeitführung. Die Gastgeberinnen erhöhten nach der Pause den Druck, und kamen vier Minuten vor Schluss auch noch zum 1:2 durch Lucilla Wrights Eckentor. Eine Strafeckenserie bei bereits abgelaufener Uhr beendete Keeperin Kristina Reynolds mit einer Parade, die Deutschland den Finaleinzug gegen Weltmeister Niederlande (Samstag, 17.30 Uhr deutscher Zeit) und gleichzeitig das direkte Ticket für die Olympischen Spiele in Peking bescherte. Es ist die vierte EM-Finalteilnahme nach 1991 (1:2 gegen England), 1999 (1:2 gegen Niederlande) und 2005 (1:2 gegen Niederlande).


Foto: © W.Sternberger

Die beiden deutschen Torschützinnen in einer gemeinsamen Spielszene - Maike Stöckel (links) erhöhte kurz vor dem Halbzeitpfiff auf 2:0 - Anke Kühn hatte bereits in der 10.' die 1:0-Führung durch einen stammen Strafecken-Nachschuss erzielt. (Foto: © W.Sternberger)


Diesem Anlass entsprechend groß war der Jubel nach dem Spiel. Bundestrainer Michael Behrmann: „Wir sind unglaublich glücklich, dass wir die ins uns gesetzten Erwartungen hinsichtlich der Olympia-Qualifikation erfüllen konnten. Für mich persönlich war das sicher der wichtigste Sieg in meiner Trainerkarriere. Die Mannschaft hat in der ersten Hälfte mit viel Energie und Leidenschaft verteidigt. Dass wir nach der Pause nicht so gut aus der Kabine kamen, war natürlich nicht optimal. Die erste Gelbe Karte hat uns da wieder etwas wach gerüttelt. Jetzt wird das Team gegen die Niederlande alles geben, denn wir wollen erstmalig Europameister werden und nicht schon wieder ein EM-Finale gegen Holland verlieren. In der Vorbereitung haben wir gemerkt, dass man – wenn alles optimal läuft – auch gegen die Nummer eins der Welt gewinnen kann.“

Die Behrmann-Schützlinge legten mit einer sehr disziplinierten Leistung in den ersten 35 Minuten den Grundstein für diesen vielleicht wichtigsten Sieg seit dem Olympischen Finale von Athen 2004. Vor allem schafften es die hinten gut stehenden Deutschen, in der ersten Hälfte nur eine einzige Torchance zuzulassen, bei der Reynolds keine große Mühe mit einem nur halb getroffenen Rückhandschlag (23.) hatte. Die viel besseren Chancen hatten die aggressiv pressenden Deutschen. So kam Tina Bachmann schon in der zweiten Minute nur nicht voll zum Abschluss. Julia Müller prüfte Beth Storry eine Minute später mit einem Schuss von halbrechts.


Foto: © W.Sternberger

Auch bei der zweiten Strafecke nach Ende der Spielzeit konnte der Ball nicht über die rettende Schusskreislinie gebracht werden. Erst eine Parade von Torfrau Kristina Reynolds sollte den Sieg der deutschen Mannschaft bei der dritten Folge-Strafecke besiegeln. (Foto: © W.Sternberger)


In der 11. Minute holten Natascha Keller und Mandy Haase die erste Strafecke heraus, der gleich die zweite folgte. Hier scheiterte Julia Müller noch mit einer Ablage-Ecke an Storry, doch Anke Kühn bekam halblinks am Kreisrand den Nachschuss und schoss die Kugel halbhoch links zum 1:0 (12.) in die Maschen. Auch danach hatten die Vize-Europameisterinnen von 2005 die Partie im Griff. In der 26. Minute missglückte die dritte Strafecke, als ein Stecheranspiel vor dem Torwart nicht ankam. Ein Solo von Fanny Rinne Richtung Kreis brachte dann aber das verdiente 2:0 (33.). Die Chance schien bereits vorbei, doch die Kugel gelangte noch zu Natascha Keller rechts am Pfosten, die das Auge für die vor Tor völlig frei stehende Maike Stöckel hatte, welche nur noch einzudrücken brauchte.

Keller hatte dann noch das 3:0 auf dem Schläger, als sie – nach einem Stöckel-Solo und einer Parade von Storry – kurz vor dem Halbzeitpfiff auf der Grundlinie links am Tor die Kugel bekam und aus spitzestem Winkel nur dem linken Pfosten traf.


Foto: © W.Sternberger

Jubel und Trauer dicht beieinander. Die Engländerinnen haben einen großen Fight geliefert und wurden am Ende nicht belohnt. (Foto: © W.Sternberger)


Nach dem Wechsel setzte auch Deutschland das erste Ausrufezeichen, als Bachmann nach erneutem Stöckel-Solo vergab (38.). Dann aber übernahm England mehr und mehr die Kontrolle, drängte das Behrmann-Team oft hinten rein. Die Abwehr um die erneut starken Innenverteidiger Tina Bachmann und Julia Müller stand jedoch lange ganz sicher und ließ wenig zu. Als Eileen Hoffmann mit einem Tackle von hinten Christa Cullen an der Viertellinie fällte, musste die Kölnerin berechtigt auf die Strafbank (47.). In dieser Phase hatte nicht nur England durch Hannah Macleod (51., argentinisch am Siebenmeterpunkt hoch überweg) eine gute Chance, sondern auch Deutschland mal wieder gute Chancen durch zwei Keller-Konter und einen nach Müller-Flanke knapp verpassten Stecher von Kühn am langen Pfosten.


Foto: © W.Sternberger

Freude auf allen Ebenen - DHB-Generalsekretärin Uschi Schmitz beglückwünscht Bundestrainer Michi Behrmann zum "bisher wichtigsten Sieg seiner Trainerlaufbahn". Winkt da auch eine gemeinsame Reise ins Reich der Mitte? (Foto: © W.Sternberger)



Erst in der 54. Minute kam England zur ersten Strafecke, die aber abgewehrt wurde. Wieder komplett, kreierte das deutsche Team eine Großchance durch Rinne, doch Hoffmann verpasste freistehend vor der Keeperin den Schuss ganz knapp. Wenig erfreut war der Bundestrainer über die zweite Gelbe Karte, die sich Janine Behrmann durch Nicht-Einhalten des Abstands bei einem ungefährlichen Freischlag an der Mittellinie einhandelte. „Das war dumm und hat dem Team weh getan“, so Michael Behrmann. England hatte in dieser Phase die zweite Strafecke, die Reynolds aber mit einer Schlägerparade aus der unteren linken Ecke fischte (63.).

Doch – wieder komplett – bemerkte man den Substanzverlust nun deutlicher. England kam mit Macht. Ein Fuß von Svenja Schuermann im Kreis bescherte Ecke Nummer drei, die Lucilla Wright auf Höhe des kurzen Pfostens als Stecher hart und unhaltbar zum 2:1 im deutschen Tor unterbrachte (66.). Pech für Deutschland, als ein Tor von Fanny Rinne mit der argentinischen Rückhand keine Anerkennung fand (67., wegen vorheriger Behinderung). Auf der anderen Seite hatte das deutsche Team ebenso viel Glück, als in der 68. Minute ein Strafeckentor der Engländerinnen wegen eines vorausgegangenen Stockfouls nicht gewertet wurde.

Dennoch wurde es noch einmal richtig spannend, als die Heimmannschaft bei abgelaufener Uhr drei noch auszuführende Strafecken in Folge zugesprochen bekamen. Die letzte wehrte Reynolds nach links in Toraus ab und beendete damit die Partie endgültig.

Nicht eingesetzt wurden Jennifer Plass, Tina Schütze und die auf der Bank sitzende zweite Torhüterin Yvonne Frank.



 

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Spieltermine Deutschland
Samstag, 18.08.2007 - 13:00
    » GER - AZE   7:1 (4:0)
Montag, 20.08.2007 - 11:00
    » GER - UKR   7:0 (3:0)
Dienstag, 21.08.2007 - 17:00
    » GER - ESP   1:0 (1:0)
Donnerstag, 23.08.2007 - 18:30
    » ENG - GER   1:2 (0:2)
Samstag, 25.08.2007 - 16:30
    » GER - NED   2:0 (1:0)

Torschützinnen:
10.'   0:1   Anke Kühn (KE)
34.'   0:2   Maike Stöckel
65.'   1:2   Lucilla Wright(KE)

Strafecken:
Deutschland 3 (1 Tor)
England 7 (1 Tor)

Gelbe Karten:
Eileen Hoffmann (GER) 47.'
Janine Beermann (GER) 59.'

Schiedsrichterinnen:
Mareliz de Klerk (RSA)
Monica Rivera (ESP)



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